Hinterhaus Glauchaviertel
Das große Vorderhaus wird von vielen meist befreundeten jungen Familien bewohnt, und die Eigentümer waren bereit, das völlig desolate freistehende zweigeschossige teilunterkellerte Hinterhaus an eine Familie aus der Nachbarschaft zu verkaufen, die das Potenzial des Gebäudes erkannt hatte. Teile des Daches waren offen, und Holzdeckenbereiche über dem Erdgeschoss teilweise komplett eingestürzt.
Das Gebäude
– einst Wohnhaus mit Werkstatt und Stall – wurde komplett entkernt und erhielt
abschnittsweise eine neue Ziegeleinhangdecke über dem Erdgeschoss sowie ein
völlig neues Flachdach. Der östliche Bereich des Flachdaches wurde entfernt,
und eine großzügige Terrasse vor der neuen Küche entstand, auf der man von
Baumwipfeln umgeben ist.
Die ursprüngliche Klinkerfassade sollte aus Kostengründen und als Zeugnis der
Vergangenheit bewahrt werden, und so erhielt das Gebäude eine Innendämmung
(Zelluloseeinblasdämmung in Vorsatzschale). Im westlichen Erdgeschoss wohnen
die Kinder im Teenageralter, der Bereich wurde so vorgerichtet, dass er später
als Einliegerwohnung abgeteilt werden könnte. Im östlichen Teil sind das
Wohnzimmer sowie – schalltechnisch abgetrennt – das Arbeitszimmer des
Bauherren, einem vielseitig engagierten Musiker, untergebracht. Oben befinden
sich die Räume der Eltern sowie eine lichtdurchflutete Küche mit der schon
erwähnten Terrasse. Die alte Holztreppe konnte erhalten werden, alle übrigen
Räume erhielten Fußbodenheizung.
Alle Fenster weisen nach Süden und (in der Küche) nach Osten, die Nordwand steht auf der Grundstücksgrenze und wurde mit Schlämmputz versehen. Unspektakulär fügt sich das Gebäude in die Umgebung ein und ermöglicht den Bewohnern ein komfortables ruhiges leben mitten in der Stadt und doch mitten im Grünen.